Einweihungsgeschenk vom Bürgermeister der Stadt Dülmen

Neue Hörsäle im Zentrum für Tiertherapie – Ein weiterer Schritt für das Tierwohl

24.04.2024
Beatrix Schulte Wien, Dr. Monika Spallek MdB, Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, Bürgermeister Carsten Hövekamp, Dr. Josef Langenberg

Das Deutsche Institut für Pferdeosteopathie (DIPO) hat einen weiteren Meilenstein erreicht und feierte am 04.04.2024 die Einweihung seiner neuen Hörsäle nach einem umfassenden Umbau. Die Veranstaltung, die von prominenten Gästen wie dem Dülmener Bürgermeister Carsten Hövekamp und dem Landrat des Kreises Coesfeld Dr. Christian Schulze Pellengahr begleitet wurde, markiert die zukünftige Entwicklung des Instituts, die Bedeutung des Tierwohls in der heutigen Zeit und unterstreicht seine regionale und wirtschaftliche Bedeutung. Seit seiner Gründung im Jahr 1997 durch Beatrix Schulte Wien hat sich das DIPO zum Vorreiter in der Pferdeosteopathie entwickelt und ist heute ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Arbeitsplätze schafft und die lokale Wirtschaft stärkt. Über die Jahrzehnte hat sich das DIPO zu einer angesehenen Einrichtung entwickelt, die nicht nur Interessierte in der Tiertherapie ausbildet, sondern auch eine globale Gemeinschaft von Tierliebhabern und Fachleuten fördert.

Von der Idee zum Konzept

Beatrix Schulte Wien, gelernte Physiotherapeutin, Osteopathin sowie Manualtherapeutin und hat das Pferdevirus wohl vererbt bekommen, schon ihr Großvater Max Schulte Wien war bekannter und erfolgreicher Pferdezüchter. 1996 hatte sie die Idee, die durch die Physiotherapie und Osteopathie wiederhergestellte Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers entsprechend der Grundlagen von Dr. Dominique Giniaux auf das Pferd zu übertragen. Die Parallelen waren sofort erkennbar, aber auch, dass eine seriöse Behandlung eines Tieres nur auf der Grundlage intensiver Kenntnisse der Anatomie, Physiologie, Neurologie und Biomechanik erfolgen konnte. Durch das Fehlen einer staatlichen Regulierung und somit geschützten Berufsbezeichnung waren, und sind leider auch heute noch, viele tierschutzrechtlich fragwürdige Behandlungsmethoden von Einrenkern, Knochenbrechern, Bonesettern usw. im Umlauf. Die Vision nahm Form an und so kam es, dass am 21.09.1997 neunzehn Teilnehmer - allesamt Tierärzte, Ärzte oder Humanphysiotherapeuten - im Wohnhaus der Unternehmerin saßen und per Simultanübersetzung Pascal Evrards Unterricht folgten, der mit Dr. Giniaux zusammenarbeitete. Herr Evrard sprach nämlich kein Deutsch und seine Skripte kamen immer in letzter Minute, so dass diese in Windeseile übersetzt und mit den damaligen technischen Möglichkeiten langwierig über Nacht kopiert werden mussten.

In den nächsten 25 Jahren folgten viele Meilensteine wie Lern-Videokassetten bzw. DVDs, in Expertenkreisen hoch angesehenen Reithallenkongressen, diverse Buchveröffentlichungen, Innovationspreise, Fachvorträgen auf der Equitana und Eurocheval, Lehraufträge an Universitäten oder Kooperationen mit Olympischen Reitern. Vor einem Vierteljahrhundert engagierte sich eine Handvoll Visionäre für die Etablierung einer professionellen, medizinisch fundierten Tiertherapie. Heute sind gut 70 freiberufliche Dozenten am DIPO tätig: Tierärzte, Physio- und Osteotherapeuten, Hufschmiede, Sattler, Agrar- und Spotwissenschaftler, Ethologen, erfolgreiche Turnier-Reiter und international anerkannte Trainer.

Vielfalt für Mensch und Tier

Gegenwärtig bietet das DIPO von Grundlagenkursen bis hin zu spezialisierten Aus- und Fortbildungen für jeden etwas an, der seine Leidenschaft zum Beruf machen möchte. Interessant ist dabei, dass das DIPO sowohl Teilnehmer mit als auch ohne medizinischen Hintergrund ausbildet. Die Einrichtung von Ausbildungsgängen wie der Physiotherapie am Pferd oder Hund ermöglicht es Tierliebhabern, das Wohlergehen ihrer Tiere zu verbessern, sie optimal zu versorgen und sich damit ein wirtschaftlich rentables Standbein zu schaffen. Mit der Pferde- und Hundeosteopathie werden medizinische Fachkräfte angesprochen ihr Behandlungsspektrum zu erweitern. Alle Absolventen des DIPO sind in der Lage, professionell für das Wohl ihrer Tiere zu sorgen, und leisten einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Tieren weltweit.

Neben dem modernisierten Hauptstandort in Dülmen bietet das DIPO seine Kurse im baden-württembergischen Bopfingen und Calw sowie am unter Reitsportfreunden bekannten Ausbildungszentrum Luhmühlen in Niedersachsen an. Im vergangenen Jahr unterrichtete das DIPO an allen Standorten 3927 Teilnehmer. Die Absolventen des DIPO kommen aus allen Teilen Deutschlands sowie aus der DACH-Region und weit darüber hinaus. Dies macht das DIPO zu einem Ort des Lernens, des Austauschs und der Vernetzung für Tiertherapeuten, Tiermediziner und Tierbesitzer. Somit kann jeder für sich und seine Tiere die vielfältigen Ausbildungsangebote des DIPO entdecken und Teil einer globalen Gemeinschaft von Tiertherapeuten werden, die sich leidenschaftlich für das Wohl der Tiere einsetzen.

Beatrix Schulte Wien, Carolin Feismann, Stefan Feismann vom tiergestützen Kinderhospiz Gut Feismann

Tierwohl im Fokus

Abseits der Ausbildung engagiert sich das DIPO aktiv für das Tierwohl und setzt auf innovative Behandlungsmethoden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden, Hunden und anderen Tieren zu fördern. Dazu gehört auch die stetige interdisziplinäre Vernetzung mit Mitstreitern und Politikern. Ziel ist es, einen sinnvollen Beitrag zum umfassenden, fachübergreifenden Gesundheitsmanagement von Haus-, Nutz- und Arbeitstieren zu leisten. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung bat Beatrix Schulte Wien daher die geladenen Gäste auf Geschenke zu verzichten und gut gemeinte Zuwendungen dem Gut Feismann im benachbarten Nottuln-Darup zukommen zu lassen. Carolin und Stefan Feismann haben hier in ländlich-erholsamer Umgebung ein tiergestütztes Kinderhospiz geschaffen. Ein Projekt mit Her,z das vom DIPO von Herzen gern unterstützt wird.

Wirtschaftliche Bedeutung und Umweltengagement

Abgesehen von seiner herausragenden Rolle in der Tiertherapie ist das DIPO auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Ausbildungsangebote ziehen nicht nur Teilnehmer aus verschiedenen Ländern an, sondern stärken auch die lokale Wirtschaft durch Übernachtungen, Restaurantbesuche und Einkäufe. Zusätzlich setzt sich das DIPO aktiv für den Umweltschutz ein und ist seit 2021 offizieller Klimapartner der Stadt Dülmen. Ein Aspekt, der insbesondere im Hinblick auf den Umbau an jeder Stelle beachtet wurde.

Die feierliche Einweihung der neuen Hörsäle des DIPO markiert somit einen wichtigen Schritt in der langfristigen Entwicklung des Instituts und sendet einen Impuls für Regionalentwicklung, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz.

Wir danken Maria Nitschmann (www.lichtbildatelier-m.de) für die schönen Fotos.