MEDIZINISCHER HINTERGRUND
Der Kopf-Nacken-Bereich des Pferdes ist eine anatomisch komplexe und biomechanisch hochinteressante Region des Pferdekörpers. Hier befindet sich die Schaltstelle zwischen dem Kauapparat und dem Bewegungsapparat des Pferdes. Diese Region ist aber auch sehr anfällig für Funktionsstörungen unterschiedlichster Ursache und steht daher sehr häufig im Fokus verschiedener Therapieansätze. Dieser Kurs bietet die perfekte Kombination von hochspezifischen theoretischen Grundlagen, der umfassenden Darstellung praxisrelevanter Zusammenhänge und der praktischen Anwendung dieses Wissens in der täglichen Arbeit des Therapeuten. Dabei sind die Inhalte sowohl für jeden, der zahnmedizinisch arbeitet, als auch für Therapeuten mit manualmedizinischer Ausrichtung relevant.
Der erste Seminartag findet im Institut für Veterinär-Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. An eigens für diesen Kurs vorbereiteten Kopf- und Nackenpräparaten werden durch Prof. Carsten Staszyk klinisch und osteopathisch relevante Strukturen demonstriert. Der Fokus liegt dabei auf dem kranio-zervikalem Übergang, dem Kiefergelenk und dem Zungenbein. Im Anschluss daran haben die Teilnehmer selbst die Möglichkeit, in Kleingruppen an den Präparaten zu arbeiten und unter Anleitung klinisch relevante Strukturen wie Muskeln, Bänder, Faszien, Blutgefäße oder Nerven zu präparieren. Mithilfe von Palpations- und Präparationsaufgaben führen Prof. Staszyk und sein Team die Teilnehmer Schritt für Schritt von den oberflächlichen zu den tiefer liegenden Strukturen. Die Teilnehmer haben so die einmalige Möglichkeit, diese schwer zugängliche aber funktionell so wichtige Region im Detail zu studieren und räumlich am realen Tierkörper zu erfassen.
Zwischen den einzelnen Präparationsblöcken erfolgt jeweils ein Wechsel in den benachbarten Hörsaal. In ihren Vorträgen werden Frau Dr. Alice Manders die Biomechanik des Kiefergelenks und deren Bedeutung für die Zahnbehandlung und Frau Dr. Dagmar Rümens mögliche Ursache-Folge-Ketten bei Dysfunktion im Kopf- und Nackenbereich vorstellen.
Der zweite Seminartag wird auf dem Gelände von Familie Simon (ca. 10 Autominuten von Gießen entfernt) stattfinden. Hier wird an zur Verfügung stehenden Pferden, das zuvor arbeitete anatomische und biomechanische Wissen in die klinische Anwendung übersetzt. Frau Dr. Rümens und Frau Dr. Manders demonstrieren ausgewählte Behandlungstechniken für den Kopf- und Nackenbereich und leiten praktische Übungen in kleinen Teilnehmergruppen an. Im Anschluss wird Herr Schmidt-Sentek (Firma Sprenger) verschiedene Gebisstypen erläutern und die Anforderungen unterschiedlicher Pferdemäuler hinsichtlich der Gebissanpassung erklären. An verschiedenen Pferden werden seine Ausführungen gut nachvollziehbar demonstriert, so dass das Seminar mit vielen Tipps abgerundet wird, die für den Therapeuten sofort in der Praxis umsetzbar sind.
Dieses Seminar wird separat und in unterschiedlichen Formaten für Tierärzte/-innen und nichttierärztliche Teilnehmer/-innen durchgeführt.
Die Veranstaltung findet an der
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Veterinär-Anatomie
Frankfurter Str. 98
35392 Gießen
In der regel bieten wir ein optionales Abendprogramm mit einem gemeinsames Abendessen (auf Selbstzahlerbasis) an. Angemeldete TeilnehmerInnen werden rechtzeitig vor Kursbeginn über das Abendprogramm informiert.
BITTE MITBRINGEN
Es ist erforderlich, dass Sie für die Arbeit am Präparat eigene Kittel / Kasaks mitbringen.
Das DIPO bietet wechselnde Fortbildungsangebote exklusive für TierärztInnen, welche von der ATF-anerkannt und damit zum Erwerb von ATF-Pflichtstunden geeignet sind.