Der Kopf-Hals-Bereich des Pferdes ist eine anatomisch komplexe und biomechanisch hochinteressante Region des Pferdekörpers. Hier befindet sich die Schaltstelle zwischen dem Kauapparat und dem Bewegungsapparat des Pferdes. Diese Region ist aber auch sehr anfällig für Funktionsstörungen unterschiedlichster Ursache und steht daher sehr häufig im Fokus verschiedener Therapieansätze.
Dieser Kurs bietet die perfekte Kombination von hochspezifischen theoretischen Grundlagen, der umfassenden Darstellung praxisrelevanter Zusammenhänge und der praktischen Anwendung dieses Wissens in der täglichen Arbeit von TierärztInnen und TherapeutInnen. Dabei sind die Inhalte sowohl für jeden, der zahnmedizinisch arbeitet, als auch für TherapeutInnen mit manualmedizinischer Ausrichtung relevant.
Terminhinweis: Aktuell ist kein Termin verfügbar, da die Universität aufgrund von Corona noch keine externen VeranstaltungsteilnehmerInnen erlaubt. Sobald wir einen neuen Termin vereinbart haben, informieren wir Sie hier.
Der erste Seminartag findet im Institut für Veterinär-Anatomie der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. An eigens für diesen Kurs vorbereiteten Kopfpräparaten werden durch Prof. Carsten Staszyk klinisch und osteopathisch relevante Strukturen demonstriert. Der Fokus liegt dabei auf dem kranio-zervikalem Übergang, dem Kiefergelenk und dem Zungenbeinapparat.
Im Anschluss daran haben die TeilnehmerInnen selbst die Möglichkeit in Kleingruppen an den Präparaten zu arbeiten und je nach Vorbildung und individuellen Wünschen spezifische Strukturen wie Muskeln, Bänder, Faszien, Blutgefäße oder Nerven zu präparieren. Mithilfe von Palpations- und Präparationsaufgaben führen Prof. Staszyk und sein Team die TeilnehmerInnen Schritt für Schritt von den oberflächlichen zu den tieferliegenden Strukturen. Die TeilnehmerInnen haben so die einmalige Möglichkeit, diese schwer zugängliche aber funktionell so wichtige Region im Detail zu studieren.
Zwischen den einzelnen Präparationsblöcken erfolgt jeweils ein Wechsel in den benachbarten Hörsaal. In ihren Vorträgen werden Dr. Alice Manders die Biomechanik des Kiefergelenks und deren Bedeutung für die Zahnbehandlung und Dr. Dagmar Rümens mögliche Ursache-Folge-Ketten bei Dysfunktion im Kopf- und Nackenbereich vorstellen.
Der zweite Seminartag findet in einem Reitstall in der Nähe von Gießen statt (die genaue Adresse erfahren Sie am ersten Kurstag). Zunächst werden Frau Dr. Rümens und Frau Dr. Manders ausgewählte Behandlungstechniken für den Kopf- und Nackenbereich vorstellen. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, diese in kleinen Gruppen an bereitstehenden Pferden auszuprobieren.
Im Anschluss wird Heiko Schmidt-Sentek auf verschiedene Gebisse und die Anforderungen unterschiedlicher Pferdemäuler hinsichtlich der Gebissanpassung eingehen. An verschiedenen Pferden werden seine Ausführungen gut nachvollziehbar demonstriert, so dass das Seminar mit vielen Tipps abgerundet wird, die für die TherapeutInnen sofort in der Praxis umsetzbar sind.
Das DIPO bietet wechselnde Fortbildungsangebote exklusive für TierärztInnen, welche von der ATF-anerkannt und damit zum Erwerb von ATF-Pflichtstunden geeignet sind.