Die Manuelle Therapie stellt eine erweiterte Säule der Physiotherapie dar und definiert sich insbesondere durch die gezielte Arbeit am Gelenk durch Gelenkmobilisationen und -manipulationen zur Verbesserung der Biomechanik der Gelenke. Auch intensive Behandlungen der bindegewebigen Strukturen sind Teil der Manuellen Therapie. Um mit Hilfe dieser Behandlungsmethode erfolgreich therapieren zu können, sind tiefgehende Kenntnisse in den Bereichen Anatomie, Biomechanik und Physiologie sowie deren funktionelle Zusammenhänge erforderlich.
Die Behandlungen von Pferden mit Manueller Therapie erfordern besondere, fundierte anatomische Kenntnisse, praktische Erfahrung und Achtsamkeit in der Anwendung. Idealerweise schließen Sie diese Fortbildung direkt an die Ausbildung Pferdephysiotherapie an, um auf das dort erworbene Wissen aufzubauen. Sie kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt absolviert werden. DIPO-PferdeosteotherapeutInnen können die Kursreihe als Refresher-Kurs besuchen.
Externe TeilnehmerInnen empfehlen wir die DIPO-Kurse Pferdephysiotherapie III, IV und den Wochenkurs zu belegen, dies ist aber keine Pflicht. Das Abschlusszertifikat „Pferdephysiotherapie“ bitten wir umgehend nach Anmeldung an info@osteopathiezentrum.de zu senden.
Die Manuelle Therapie kann bei allen reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat angewendet werden, die sich durch Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, einer veränderten Trophik (Versorgung der Gewebe) oder einer verminderten Belastbarkeit zeigen. Durch das Erlernen detaillierter Gelenk- und Gewebemobilisationen und -manipulationen wird das Behandlungsspektrum von PferdephysiotherapeutInnen im orthopädischen Fachgebiet deutlich erweitert.
Mit den Kursen der Manuellen Therapie (MT) bietet das DIPO AbsolventInnen der Weiterbildung Pferdephysiotherapie eine Qualifizierungsmöglichkeit. Die Fortbildungsreihe besteht aus folgenden Seminaren
Der Grundkurs dient der Vorbereitung und ist Voraussetzung für die Module I – IV. Die Module sind aufeinander aufbauend konzipiert und müssen in dieser Reihenfolge besucht werden. Die Termine buchen Sie einzeln. Einmal pro Jahr wird zudem eine optionale Prüfung angeboten, wo der Titel DIPO-ManualtherapeutIn für Pferde erworben werden kann. Weitere Informationen zur Prüfung erhalten Sie am Ende dieser Seite.
Der Grundkurs dient dazu allgemeine Grundkenntnisse der Manuellen Therapie zu vermitteln und ist als reiner Theorietag strukturiert. Die praktischen Techniken und Anwendungsmöglichkeiten an Vorder- und Hintergliedmaßen sowie der Wirbelsäule werden dann in den einzelnen Modulen behandelt. Die Module MT I bis MT IV sind in vier Körperabschnitte unterteilt, die anatomisch und funktionell in engem Zusammenhang stehen und nacheinander besucht werden.
Im Grundlagenkurs geht es um die Inhalte
Der Grundkurs richtet sich sowohl an PferdetherapeutInnen als auch HundetherapeutInnen. Erst danach erfolgt die Trennung. Der Grundkurs findet von 10:00 – 18:00 Uhr statt.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 21.02.2025 - 21.02.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Im ersten Modul steht die Biomechanik der Vorder- und Hintergliedmaßen mit der Schulter-Arm- und der Lenden-Becken-Hüftregion im Mittelpunkt. Zudem die Auswirkungen fehlerhafter Kräfteübertragung auf die Vorder- und Hintergliedmaßen.
Die Bedeutung der korrekten Winkelung der Hinterhandgelenke und ihre Entwicklung zur Schubkraftentfaltung über das Hüftgelenk auf den Beckenring und die Übertragung auf den lumbosakralen Übergang stehen im Fokus dieses Moduls. Ebenso die Auswirkung der fehlerhaften Übertragung und Überlastung der Vorderhand. Betrachtet werden unter anderem auch die Auswirkungen der Geburt eines Fohlens auf den Beckenring der Stute.
Die umfangreichen Behandlungsmöglichkeiten, die bei diesen Dysbalancen angewendet werden können, sind Kernthema in Theorie und Praxis dieses Moduls.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 22.02.2025 - 23.02.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Grund für viele Probleme des Bewegungsapparates ist ein falsch sitzender oder falsch angepasster Sattel. Mit der siebentägigen Weiterbildung DIPO-ZeSa (zertifizierte/r SattelexpertIn) können Sie Ihre Patienten noch besser behandeln.
Die korrekte Bewegungsfortleitung von dem Antrieb Hinterhand über die Lenden-Brust- und Halswirbelsäule bis zum Genick erfordert auch die einwandfreie Beweglichkeit der Rippen und ihrer Ansätze am Sternum und der Brustwirbelsäule.
Eine häufige „Baustelle“ stellt dabei der noch immer zu wenig betrachtete zervikothorakale Übergang mit seiner Beziehung zur 1. Rippe, den Thoraxdiaphragmen und Faszienverbindungen dar. Der frei bewegliche zervikothorakale Übergang ist ein wichtiger Schlüsselbereich für das Reiten mit gedehntem Hals und der Fähigkeit des Pferdes zur Rahmenerweiterung. Das Pferd kann sich nur dann im Gleichgewicht vorwärtsbewegen, wenn die Rumpfträger biomechanisch effizient arbeiten und im Bereich der Facettengelenke des zervikothorakale Übergangs, der oberen Brustwirbelsäule und des Sternums keine Blockierungen bestehen. Jede Störung in diesem Bereich wirkt sich zwangsläufig als verlagerte Belastung / Überbelastung auf die Vordergliedmaßen aus.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 26.04.2025 - 27.04.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Das Kreuzbein – Os sacrum – wörtlich das Heiligbein, kann wahrlich als heiliger Knochen bezeichnet werden. Eingekeilt zwischen den beiden Beckenknochen ist es von elementarer Bedeutung, bei der Bewegungsfortleitung vom Becken auf die Lendenwirbelsäule und weiterführend zur Brustwirbelsäule. Anatomie, Biomechanik, Myologie und Neurologie der Becken- und Kreuzbeinregion haben in der Manuellen Therapie eine zentrale Bedeutung. Auf- und absteigende Läsionsketten sind hier ein häufiger Befund.
Störungen der Brustwirbelsäule, der Rippen und des Zwerchfells behindern die Atmung des Pferdes und damit unter anderem die Sauerstoffzufuhr. Über die Bewegungseinschränkung des Thorax und der Einengung der Foramina intervertebralia kann es zu Irritationen innerer Organe kommen. So ist z.B. bei Magenproblemen unbedingt die Brustwirbelsäule in die manualtherapeutische Mobilisation einzubeziehen.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 11.10.2025 - 12.10.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Die Halswirbelsäule wird anatomisch und funktionell in die obere und untere Halswirbelsäule aufgeteilt. Als beweglichster Teil der Wirbelsäule, aber auch als äußerst sensibler, kommt ihr besondere Beachtung zu. Das Genick, so die Forderung in der klassischen Reiterei, sollte der höchste Punkt sein. Das Pferd sollte sich an die Reiterhand herandehnen und entspannt kauen. Dies entspricht ganz und gar der Anatomie des Pferdes, doch leider ist allzu oft das Gegenteil der Fall.
Bei der manualtherapeutischen Untersuchung und Behandlung treten hier viele Probleme hervor. Neben schlecht koordinierter Handeinwirkung, allgemeiner reiterlicher Unkenntnis, sind oft
Auslöser für Probleme im Kopf-Halsbereich des Pferdes.
Für versierte ManualtherapeutInnen ist es deshalb unerlässlich, neben spezifischen Mobilisationen der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke, über weitere Behandlungsmöglichkeiten des Zungenbeins und der Gamaschenmobilisation zu verfügen. Ebenso über die Kenntnis der Hirnnerven und ihrer Beziehungen zur MT-Behandlung.
Um das Patientenspektrum zu erweitern, findet der Praxisunterricht am Kursort Dülmen am Nachmittag des zweiten Tages in einem externen Reitstall in der Nähe statt (Änderung vorbehalten).
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 22.11.2025 - 23.11.2025 | Verfügbarkeit prüfen |
Auf vielfachen Wunsch der TeilnehmerInnen der Fortbildungsreihe Manuelle Therapie wird einmal pro Jahr - entweder am Kursort Dülmen oder Bopfingen - eine optionale Prüfung angeboten, wo der Abschluss DIPO-ManualtherapeutIn für Pferde erworben werden kann.
Um zur Prüfung zugelassen zu werden müssen innerhalb der letzten drei Jahre die Kurse Manuelle Therapie I bis IV absolviert worden sein. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil und beginnt um 09:00 Uhr.
Kursort | Termin | Verfügbarkeit |
Dülmen | 12.12.2025 - 12.12.2025 | Verfügbarkeit prüfen |